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Der Heidegarten

Der hintere Bereich des Gartens, genau gesagt das Dreieck zwischen dem zu der Zeit noch nicht vorhandenen Schuppen, dem Weg und dem mittleren Grundstück, wollte ich als Heidegarten anlegen.

Seit der Aktion mit dem Trecker mit Fräse waren schon etwa zwei Monate vergangen und das Unkraut (ich bleibe bei diesem Begriff) kam auch schon wieder durch. Also griff ich zu Spaten und Gabel, drehte alles noch einmal um und entfernte nach bestem Können die Pflanzen, die dort nicht wachsen sollten. Abends merkte ich dann in meinen Knochen, was ich einige Stunden am Tag gemacht hatte!

Zu dieser Jahreszeit, es war Ende Oktober/Anfang November, gab es Heidepflanzen noch in großer Auswahl, obwohl viele bereits im August und September blühen. Einige Dutzend Heidepflanzen, viele kleine Koniferen unterschiedlicher Farbe und Wuchsart, Astern und Gräser habe ich Kistenweise eingekauft.

Für die Grundstücksgrenze habe ich mir dann doch ein paar "Immergrüne" ausgesucht; aber es sind unterschiedliche und auch nur ein paar Meter. Einige davon (ganz preiswerte Angebote) sind mir leider eingegangen. Es lohnt sich manchmal halt doch, etwas mehr auszugeben. Nach und nach habe ich sie wieder ersetzt.

Obwohl es zu Beginn noch recht "nackt" aussieht, habe ich beim Pflanzen ganz bewusst Abstand zwischen den Blumen gelassen, da ich weiß, dass alles wächst und schnell zu dicht beieinandersteht.

Auch meine Schwiegereltern haben diese Erfahrung gemacht und uns einige Pflanzen aus ihrem Garten geschenkt, weil diese dort einfach zu dicht standen. Dazu gehörten zwei Ilex, die beide nicht angewachsen sind, weil sie wahrscheinlich zu groß waren, eine Haselnuss und ein Cotonaester, allerdings als Strauch und kein Bodendecker. Dieser hat sehr kleine Blätter, im Sommer ebenso kleine weiße Blüten und die Amseln naschen im Winter die roten Beeren.

Eine selbst gezogene Krüppelkiefer eines ehemaligen Arbeitskollegen von Holger wächst mittlerweile auch ganz prima, nachdem ich zuerst meine Bedenken hatte. Sogar dessen Ilexableger, der wirklich recht klein war, hat mittlerweile an Umfang zugenommen. Der wird in ein paar Jahren die Ecke des Grundstücks einnehmen.

Jetzt, gut zwei Jahre nach der Erstpflanzung, fange ich bei manchen Pflanzen auch schon an zu überlegen, ob ich nicht doch zu dicht gepflanzt habe. Allerdings gehören die meisten davon zu Gewächsen, die entweder geschnitten werden sollten oder können.

Bei der Heide setze ich jedes Frühjahr die Schere an und stutze alle verwelkten Blütenzweige kräftig zurück. Dadurch wachsen sie dicht und blühen im nächsten Herbst oder Winter wieder schön. Auch viele Immergrüne und der Buchs, ein Geschenk unserer Nachbarn von Gegenüber, nimmt einen "Friseurbesuch" nicht krumm.

Und wenn die Kissenastern sich noch weiter ausbreiten, werden sie eben geteilt und an anderer Stelle wieder eingepflanzt, so lange ich noch irgendwo ein passendes Plätzchen für sie finde. Ansonsten werden Nachbarn, wenn sie möchten, damit beglückt oder die Ableger auf dem Pflanzenflohmarkt in Bares umgesetzt!

Von unserem direktem "Alt-Nachbarn" haben wir eine ca. 1,50m hohe Nordmanntanne mit Wurzel aus seinem Garten geschenkt bekommen. Allerdings besitzen diese eine Pfahlwurzel, die beim Ausgraben schwert vollständig zu erwischen ist. Leider ist sie im folgenden Frühsommer eingegangen. Vielleicht war auch sie schon zu groß zum umpflanzen.

Nun haben wir eine kleine neue Tanne dort stehen. Es soll auch die einzige Tanne bleiben hier im Garten. Aus der Erfahrung vom alten Garten wissen wir, dass diese Sorte nach den ersten Jahren recht schnell und schön gleichmäßig wächst, wenn sie zu allen Seiten Platz hat. Den konnten wir ihr bieten und wenn sie dann einigermaßen groß ist, bekommt sie zur Weihnachtszeit auch eine Lichterkette!

Wenn die Blüte der Heidepflanzen ungefähr im März aufhört, blühen noch die Christrosen. Helleborus niger und Helleborus orientalis nenne ich mein Eigen. Aber was H. orientalis dieses Jahr an Blüten hervorbringt, versetzt mich in Erstaunen. Vergangenes Jahr hatten die drei Pflanzen ausschließlich weiß-rosa gesprenkelte Blüten. In diesem Jahr bringen zwei Pflanzen tief bordeauxfarbene Blüten zum Vorschein. Ob das mit dem Alter zu tun hat oder mit etwas anderem - ich weiß es nicht. Aber es ist ein phantastischer Anblick.

Im Mai bringen zwei Zwergrhododendren leuchtend rote Blüten hervor.. Diese beiden Prachtexemplare, die wohl in die Breite gehen, aber niedrig bleiben, waren bei meinen Schwiegereltern ebenfalls übrig! Auch diese könnte ich zurückschneiden, wenn sie sich zu sehr ausbreiten.

Vom Frühsommer an blühen cremefarbene Fünffingersträucher (Potentilla) hier im Beet. Das sind echte Dauerblüher bis zum Spätherbst, die auch im Winter nicht ganz kahl erscheinen. Im Frühjahr werden sie ebenfalls ordentlich gestutzt.

Und bevor im Herbst wieder die Heide blüht, fängt in einem fast unnatürlich erscheinenden Blau die Bartblume an zu blühen. Hierbei handelt es sich um einen gut kniehohen Strauch und keine Staude. Und wie sollte es anders sein? Dieser erhält auch einen Frühjahrsschnitt, damit er ordentlich blüht (Hinweis vom Gärtner).

Zwei für mich ganz besondere Pflanzen wachsen noch hier im Heidegarten. Ein Meerlavendel sowie ein Schopflavendel. Der Meerlavendel (oder auch Strandflieder genannt) hat flach auf dem Boden liegende hellgrüne Blätter und bringt im Sommer zarte lila Blütendolden auf langen Stängeln hervor. Irgendwie erinnern die Blüten an Schleierkraut, nur wesentlich filigraner.

Der Schopflavendel ist nicht ganz winterhart. Diese Erfahrung habe ich gemacht, nachdem im zweiten Winter ein Teil erfroren war. Auch hier hat ein kräftiger Rückschnitt wohl dazu beigetragen, dass er im vergangenen Sommer prächtig geblüht hat. In einer Gartenzeitschrift habe ich gelesen, dass es hilfreich ist, die Pflanze samt Topf in die Erde zu stellen, damit man es im Herbst leichter hat, ihn ins Winterquartier zu bringen. Diese Mühe habe ich mir nicht gemacht, sondern ihn mit einigen Zweigen Tanne zugedeckt.

Am Rand des Heidebeetes führt ein (auch gebogener) Weg entlang. Zwischen ihm und dem hinteren Regenbach liegt ein schmaler Pflanzstreifen. Ihn so zu bepflanzen, dass er stilmäßig zum Heidegarten passt, fand ich (als Laie) nicht ganz einfach.

Außer Immergrün, das das Unkraut einigermaßen unterdrückt, wächst dort ein elfenbeinfarbener Ginster, ein Seidelbast, ein weißer Zwergrhododendron sowie ein kiefern-ähnliches, langsam wachsendes Zwerggehölz, dessen Namen ich nicht mehr weiß.

Dieses hat Daniel sich ausgesucht und vom Taschengeld bezahlt.

Dazwischen blühen im Frühjahr blaue Zwergiris sowie gelbe und lila Krokusse. Ungefähr im Mai strecken sich aus den mittlerweile riesig gewordenen Steingartenpolstern unzählige weiße Blüten hervor. Diese immergrünen runden "Kugeln" sehen auch im Winter recht lustig aus.

Vorher schon schieben die immergrünen Bergenien mit den fleischigen Blättern ihre rosanen Blütenstiele in die Sonne. Ich finde, die Blüten haben Ähnlichkeit mit Hyazinthen. Diese Pflanzen können auch recht üppig werden, lassen sich aber bequem mit dem Spaten teilen und wachsen auch gut an (bereits selbst getestet)!

Bevor an dieser Stelle der Garten in das Gräser- und Irisbeet übergeht, blühen hier noch im (Spät-)Sommer verschiedene Astilben.

Nachdem ich einige Monate immer wieder im Heidegarten das Unkraut entfernt hatte, kam ich zu dem Entschluss, diesen Bereich mit Rindenmulch abzudecken. Der trägt entscheidend dazu bei, dass vieles (an Unkraut) gar nicht mehr durchkommt oder sich wesentlich leichter herausziehen lässt. Ungefährt sieben Kubikmeter habe ich hier verteilt. Aber durch das geringe Gewicht sind die vielen Schubkarren nicht so schwer gefallen.

Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass sich diese Investition gelohnt hat. Die Fläche ist nicht mehr so arbeitsintensiv und macht einen gepflegten Eindruck. Sicherlich werde ich noch das ein oder andere Beet abdecken: Jedoch muss darauf geachtet werden, ob die Pflanzen so eine Mulchschicht überhaupt vertragen. In den Staudenbeeten und im Gräser- und Irisgarten hätte ich da so meine Zweifel.

Noch ein Wort zu dem Seidelbast. Es gibt viele giftige Pflanzen, die in einem Garten, in dem sich kleine Kinder aufhalten, nach Möglichkeit nicht wachsen sollten. Der Seidelbast gehört dazu. Insbesondere die schwarzen Beeren, die nach der Blüte erscheinen, sind giftig.