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Das blaue Beet

Wie vor der Küche wollte ich im Bereich der Terrasse vor dem Wohnzimmer auch ein solches Beet anlegen, jedoch in den Farben blau, rosé, pink und weiß. So hohe Stauden wie vor der Küche sind hier allerdings nicht vertreten. Das "Höchste" ist der Rittersporn mit ungefähr 120 cm.

Dieses Beet ist bestimmt um ein Drittel größer als das andere, da es um die Ecke geht. Unterbrochen wird es von ein paar Stufen, da am unteren Rand ein schmaler Weg entlang führt, bevor dahinter irgendwann einmal der Bach fließt.

Die blauen und rosa Stauden aus den bestellten Pflanzenpaketen haben hier ihren Platz gefunden. Somit wuchsen hier zuerst Rittersporn, Malven, Phlox und rosa Pfingstrosen. Zusätzlich hatte ich noch die Veronica und die Günselableger aus dem alten Garten eingepflanzt. Das war's fürs erste und damit sah das Beet zu Beginn noch nackter aus als das gelbe! Es musste also noch einiges an Stauden aus dem blauen Farbspektrum gekauft werden.

Durch einige Einkäufe habe ich das Sortiment (unter anderem) um folgende Arten erweitert: Katzenminze, blauer und weißer Salbei, Knäuelglockenblume (blau und weiß), Storchschnabel, Dreimasterblume in pink, Bartfaden, Myrtenaster, rosa Mädchenauge, Bergaster, Kugeldistel in blau, Jakobsleiter, Schleierkraut, blaue Bergflockenblume, Indianernessel in weiß und pink, Heuchera, Pfirsichglockenblume, roter Sonnenhut, Prachtscharte, Gelenkblume, Astern, Rosen und Lavendel.

Zusätzlich haben wir noch zwei Samthortensien gepflanzt und einen niedrigen roten Fächerahorn. Dieser ist leider jedoch eingegangen. In der Baumschule habe ich (zu spät) erfahren, dass er gerne einen windgeschützten Platz mag und den hatte ich an dieser Stelle leider nicht. Aber ich weiß schon, wo später einmal ein anderes Exemplar stehen wird.

Besonders freue ich mich über die Prachtscharte und den roten Sonnenhut. Diese beiden Arten hatte ich auch im alten Garten gehabt, jedoch ohne bzw. nur mit geringem Erfolg: die Prachtscharte ist mir regelmäßig eingegangen, bis ich es irgendwann aufgegeben habe und der rote Sonnenhut (Echinacea) mickerte auch nur mit ein paar Blüten im Jahr so dahin. Ich vermute, das sie dort den Lehmboden nicht mochten. Hier dagegen wachsen sie beide unheimlich gut. Auf dem Sonnenhut tummeln sich auch gerne die Bienen und selbst im Winter ist er ein schöner Anblick, wenn nur die dicken stacheligen Knubbel der ehemaligen Blüte übrigbleiben.

Aber es sind nicht nur diese beiden, die den Standort mögen und sich ausbreiten. Ähnlich wie das Pfennigkraut verhält sich der Günsel. Im alten Garten hatte ich ihn in einem ganz schmalen Beet auf der Terrasse; dort hingen seine paar Ableger die kleine Mauer herunter. Hier finden diese aber Halt in der Erde und das regt sie zu einem unheimlichen Wachstum an.

Mittlerweile sind einige Quadratmeter unseres Erdwalls und dem unserer Nach-barn damit bewachsen. Auch meine Schwiegereltern habe ich mit reichlich Ablegern versorgt. Fast habe ich das Gefühl, ich kann mich vor dem Wachstum dieser Pflanze nicht retten. Vergangenen Sommer habe ich schon einige der Biotonne zugeführt.

Vielleicht sollte ich am schwarzen Brett im Supermarkt ein Angebot aushängen: rotblättriger Günsel zu verschenken - Pflanze neigt zum Wuchern. Oder wäre es besser, diesen Zusatz wegzulassen, damit sich überhaupt Abnehmer finden?

Das Gleiche gilt für die Gelenkblume. Ich finde sie schön, weil ihre Blüten mit denen der Löwenmäulchen Ähnlichkeit haben; nur sind sie viel kleiner. Man fin-det sie auch als Schnittblume im Angebot einiger Blumengeschäfte. Ich habe sie in hell-rosé, es gibt sie aber auch dunkler und in weiß. Da ich sie, wie fast alle Sorten, im Dreierpack gekauft habe, können Sie sich vielleicht vorstellen, dass sie sich jetzt über gut 2 m² ausgebreitet haben.

Im vergangenen Frühjahr dachte ich zuerst, es ist wieder irgendwelches Unkraut, was da rings um die abgestorbenen Triebe des Vorjahres aus der Erde guckte. Ich ließ es jedoch zunächst an Ort und Stelle. Etwas später erkannte ich aber, dass es alles Gelenkblume war. Etwa ein Viertel davon habe ich in den anderen Winkel des Beetes verbannt, ein zweites wächst jetzt bei unseren Nachbarn. Noch ein weiteres habe ich Freunden geschenkt, die diese Pflanze so schön fanden. Dieses Teilen im letzten Sommer hatte aber wohl zu noch größerem Wachstum angeregt, denn eigentlich ist nichts mehr von der Teilung der Staude zu sehen. Na ja, ich kann mir denken, was mich in diesem Jahr erwartet. Aber in Schwarme gibt es ein Blumengeschäft ....!

Am diesseitigen Rand des Regenbaches, der die beiden Rabatten teilt, wächst pinkfarbener Storchschnabel. Diese Sorte blüht auch bis zum Herbst und die Blät-ter werden erst nach einer längeren Frostperiode unschön. Zu dieser Zeit kann man aber im Herzen schon den Austrieb der Neuen erkennen, sodass die "unschöne" Zeit recht kurz ist.

Da ich nicht zu den Gärtnern gehöre, die regelmäßig das Verblühte entfernen, hat auch der Storchschnabel schon kleine Pflanzenkinder hervorgebracht. Diese finde ich meistens, wenn ich seine ausladende Blütenpracht etwas anhebe. So geschützt, fallen sie auch nicht der Hacke zum Opfer.

Die einzelnen Blüten der Dreimasterblume bestehen aus drei kleinen Blättern. Wie bei den Taglilien halten sie auch nur einen Tag. Da die Blüten jedoch büschelweise an den Stängeln sitzen, hat man nie den Eindruck, dass sie verwelken. Da die Pflanze auch Feuchtigkeit verträgt, steht sie neben dem Storchschnabel am Regenbach.

Vermehren kann man sie durch Teilen; aber auch durch Versamung, was bei mir der Fall ist. Einige Ableger säumen den weiteren Verlauf des Baches. Sie gehört zu den Pflanzen, die ich im Spätherbst eine Hand breit über der Erde abschneide, da ihre langen grasähnlichen Blätter zu dieser Zeit leicht matschig werden und dann keinen schönen Eindruck hinterlassen.

Ebenfalls in diesem Bereich des Beetes zwischen Regenbach und Stufen habe ich ein paar Rosen gepflanzt. Es gibt zwar ein gesondertes Rosenbeet; da dieses jedoch englische Rosen sind, die einen für mich wunderschönen Duft verströmen, wollte ich sie gerne hier in Sitznähe haben. Zwei von ihnen habe ich einem gut sortierten Bau- und Gartenmarkt gekauft; "Heritage" und "Lilian Austin" von Austin. Die dritte ist aus der Gärtnerei hier in den Feldern. Ein Etikett war nicht an der Rose, aber sie blüht weiß und hat leicht gefüllte Blüten. Als Kontrast zu diesen etwa kniehoch werdenden Rosen habe ich noch zwei Bodendeckerrosen der Sorte "The Fairy" gepflanzt. Diese blühen ununterbrochen bis zum ersten Frost. Meistens sind die Blätter schon verwelkt, aber die Blüten sitzen noch an den Stängeln.

Im Frühjahr bringen Tulpen der Sorte "Angelique" Farbe ins Beet. Vorletzten Herbst waren in einer Zeitschrift diverse Blumenzwiebelsorten beschrieben worden. Unter anderen wurde diese wegen ihres angenehmen Duftes als etwas Be-sonderes dargestellt. Kurze Zeit später fand ich sie auch in diesem Gartenmarkt angeboten. Sie wird ca. 60 cm hoch und hat mehrere Blüten an einem Stängel. Diese halten über einen beachtlichen Zeitraum von ungefähr 4 Wochen.

Entlang der linken Seite der Stufen wachsen im Wechsel blauer Salbei und die Steingarten-Kugelpolster, die auch am Heidegarten stehen. Hieran zupfe ich von Zeit zu Zeit etwas am Rand ab, damit sie nicht den Salbei verdrängen. Daneben hatte ich zu Anfang ebenfalls drei Katzenminze gepflanzt, von denen ich eine im vergangenen Herbst hier herausgenommen habe. Teilstücke davon wachsen nun an anderer Stelle. Diese haben sich sehr breitgemacht und eine Teilung ist über-haupt kein Problem.

In dieser Ecke zwischen Salbei und Katzenminze hat früher oft unser Kater "Carlo" gelegen und die vielen Bienen und Hummeln beobachtet. Er war ein recht ruhiger Genosse und hat auch kaum Anstalten gemacht, nach ihnen zu schnappen oder die Minze zu reduzieren. Wahrscheinlich genoss er es einfach, zwischen Duft und Summen sich die Sonne aufs Fell scheinen zu lassen. Vor einem Jahr wurde er leider angefahren und so unglücklich verletzt, dass wir ihn einschläfern lassen mussten. Sein endgültiges Plätzchen hat er natürlich hier im Garten.

Das ich nicht zu den Gärtnern gehöre, die im Herbst den Garten "winterfertig" machen, habe ich wohl schon gesagt (glaube ich jedenfalls). Da der Winter meistens überraschend kommt und ich auch nicht immer Lust habe, in der trüben, nasskalten Jahreszeit in den Beeten alles abzuräumen, erledige ich diese Arbeiten erst im Frühjahr oder Spätwinter oder wie man es nennen möchte. Meistens "kribbelt" es mir nach ein paar Wochen ohne Garten schon in den Fingern, endlich wieder was draußen zu tun. Wie gut, wenn dann auch etwas Arbeit vorhanden ist.

Als ich jetzt im zweiten Frühjahr, in dem wir hier wohnen, anfing, das blaue Beet frühjahrsfertig zu machen, musste ich feststellen, dass das rosa Mädchenauge anscheinend verschwunden ist. Ich weiß, dass ich oft zu ungeduldig bin; aber als ich die vertrockneten Reste vom Herbst abzupfte, war überhaupt kein Widerstand zumerken. Die Erde ist vollkommen locker gewesen. Bei der gelben Art konnte ich schon die kleinen Blätter erkennen, aber hier - nichts!

Da ich an zwei verschiedenen Stellen im Beet jeweils drei Pflanzen hatte, sind das natürlich schon größere Lücken. Aber die drei Purpurglöckchen (Heuchera) haben sich prima entwickelt und die werden nun geteilt. Außerdem warte ich noch auf eine neue Staudenlieferung - ich konnte einfach nicht wiederstehen bei einem Angebot einer Gärtnerei und habe über das Internet bestellt.