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Die Bauzeit

Im November desselben Jahres ging es los - endlich! Irgendwann nach der Ge-treideernte wurden die Grundstücke und die Zufahrt endgültig vermessen. Danach war unser's 1390 qm groß und somit gut 1000 qm mehr als unser vorheriges. Hier konnte ich also meiner Gartenlust so richtig frönen!

Während der Bauzeit haben wir bei meinen Schwiegereltern gewohnt, da es die Käufer unseres alten Hauses mit dem Umzug eilig hatten. Bei meiner Freundin haben wir nicht nur unsere Möbel eingelagert, sondern auch einige Pflanzen aus dem alten Garten.

Dazu gehörten eine japanische Pfingstrose, zwei verschiedene Efeu, je ein Able-ger des weißen Flieders, vom Buchsbaum und eines Rhododendrons, blauer Günsel, unseren "Tabak", dessen richtigen Namen wir gar nicht kennen und die rosa Bodendeckerrose "The Fairy". Auch von dem Mohn mit den riesigen rot-orangefarbenen Blüten und von zwei verschiedenen Taglilien habe ich mir etwas abgestochen. Die blaue Veronica habe ich ebenfalls geteilt. Darauf bestand unsere Tochter, da sie den gleichen Namen führt (allerdings mit "k"). Zusätzlich musste unbedingt etwas von den kleinblütigen Astern mit, die auch "Blaue Jungs" genannt werden. Allerdings blühen meine pinkfarben.

Außerdem bestand Daniel darauf, seine gelben Himbeeren mitzunehmen, wofür wir natürlich Verständnis hatten, zumal er sie damals von seinem Taschengeld bezahlt hatte. Also habe ich auch hiervon einige Ableger in einen großen Topf gepflanzt.

Nun standen diese Töpfe den Winter über im Garten meiner Freundin. Ob sie alle die Zeit überstehen würden? Zweifel habe ich da schon gehabt.

Im Frühjahr haben wir dann noch Sonnenblumen und verschiedene andere einjährige Pflanzen gesät, damit wir nach dem Einzug etwas "Blumiges" auf unserem Grundstück pflanzen konnten.

Diese Wildnis hatte jedoch selbst schon im Mai eine herrliche Blumenpracht für uns parat: Kornblume und Kamille.

An den Tagen, an denen wir im Haus selbst Hand anlegten, haben wir uns bei schönem Wetter auf die nicht vorhandene Terrasse gesetzt und dieses blauweiße Wunder betrachtet. Das durch den häufigen, mal mehr, mal weniger kräftigen Wind beim Verblühen die Samen wehen, war uns zu dieser Zeit gar nicht bewusst und so finden wir auch noch im dritten Jahr hin und wieder Kamille oder Kornblume.

Aber es gab zu dieser Zeit noch eine prächtige Farbe in der Richtung, die uns bei der Besichtigung des Grundstück so faszinierte: gelb. Nur die vier Meter der Zufahrt trennten unseren Grund von einem Rapsfeld. Es ist bestimmt nicht das schönste Gelb, das die Natur parat hält, aber das grellste, dass ich mir für so eine große Fläche vorstellen kann.

Hinzu kommt der unendlich süße Duft, den der Raps verströmt. Es scheint einem, als wenn Tausende von Parfumzerstäubern gleichzeitig dieses Aroma versprühen, mit dem ein Glas Rapshonig keinesfalls mithalten kann. Die ganze Gegend hier duftet danach, denn "unser" Acker ist natürlich nicht der einzige, auf dem die Ölpflanze wächst.

Wenn dazu dann noch der Himmel ein "Postkartenblau" bereit hält und die anderen Getreidefelder in frischem Grün leuchten, kommt mir die Natur richtig kitschig vor. Es ist ein Anblick, der mich gelegentlich dazu veranlasst, meine Hacke oder dergleichen für ein Weilchen an die Hauswand zu lehnen, es mir auf einer Liege mit Blick in diese Richtung bequem zu machen und die (Garten-) Gedanken einfach baumeln zu lassen.

In diesem Jahr werden wir wieder dieses Erlebnis so hautnah genießen können. Denn drei Jahre sind seitdem vergangen und die Felder werden in einem 3-Jahresrythmus bestellt.

Kurz bevor wir Anfang Juli eingezogen sind, habe ich ein paar Quadratmeter umgegraben und einiges an Unkraut entfernt, um unseren selbstgezogenen Blumen ein einigermaßen ordentliches Beet anbieten zu können. Dabei habe ich schon gemerkt, dass da einiges auf uns zukommen wird.

Übrigens; in der Fachsprache heißt Unkraut nicht Unkraut, sondern "unerwünschtes Pflanzenbegleitkraut"! Ein Mitarbeiter des hiesigen Abfallunternehmens hat mich entsprechend aufgeklärt, jedoch mit dem Hinweis, dass er auch lieber das Wort Unkraut benutzt.